"Wenn im Außen viel Veränderung ist, ist Selbstfürsorge essenziell"
#AufUnsAchten

Zwei Jahre Pandemie haben das Leben für viele Menschen mühsam gemacht, täglich hören und sehen wir Schreckensnachrichten aus Kriegsgebieten wie der Ukraine, gleichzeitig leben wir in unsicheren Zeit der drohenden Klima-Katastrophe. In dieser Serie stellen wir unsere Expertinnen vor, die aus ihrer Sicht erklären, wie man Balance hält. Im zweiten Teil erklärt Esther Kirn, warum es helfen kann, auf eine Demo zu gehen.
Darf man es sich in Zeiten wie diesen auch einfach mal gut gehen lassen?
Ich finde es gerade jetzt sehr wichtig, sich etwas Gutes zu tun. Denn, wenn im Außen viel Veränderung ist, ist Selbstfürsorge essenziell, um sich selbst nicht zu verlieren und mit sich im Kontakt zu bleiben.
Bei Selbstfürsorge denken viele vielleicht an Wellness. Was bedeutet es für Sie, sich etwas Gutes zu tun?
Sich selbst etwas Gutes zu tun, kann auch bedeuten, seine eigene Werte nach außen zu vertreten oder für andere da zu sein. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, auf Demonstrationen gegen den Krieg zu gehen, um für Freiheit und Frieden zu demonstrieren, oder zu spenden, entweder Zeit als Ehrenamtliche oder Dinge, die man gerne gibt. Ansonsten finde ich, ist alles gut, was einem selbst guttut. Für mich persönlich sind das zum Beispiel Yoga, Freunde treffen, Wandern oder Kochen
Wieso kann mir das gut tun, auf eine Demonstration zu gehen?
Wir spüren dadurch, dass wir den äußeren Rahmenbedingungen nicht völlig ausgeliefert sind, wir zeigen Solidarität mit Mitmenschen und setzen dem Bösen etwas entgegen. Dadurch bleiben wir handlungsfähig und selbstwirksam.
Zur Person
Esther Kirn ist Sozialpädagogin und leitet die Sozialpsychiatrischen Dienste Neuhausen Nymphenburg. Sie und ihr Team unterstützen Menschen, die unter einer seelischen Krise und / oder einer psychischen Erkrankung leiden.
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