Ein Jahr Zusammen wachsen in Vielfalt

Sabine Bankauf blickt zurück

Sabine Bankauf Leitung Projekt „Zusammen wachsen in Vielfalt“ Foto: Erol Gurian

Sabine Bankauf hat im Jahr 2024 das Projekt "Zusammen wachsen in Vielfalt" geleitet. Ihre Highlights aus dem Projekt waren einige: Die Charta der Vielfalt wurde unterzeichnet. Der LGBTQI-Stammtisch wurde als Raum für Austausch und Sichtbarkeit gestartet. Es wurde beim Mitarbeitendenfest und der CSD-Parade in Gemeinschaft und Vielfalt gefeiert.

Immer öfter kommt es gerade vor, dass ein Blick in die Medien uns erschaudern lässt. Vieles, was wir als Gesellschaft bereits erreicht hatten, scheint wieder verloren zu gehen. Rassistische Anfeindungen sind "salonfähig", Verfechter*innen traditioneller Rollenbilder werden lauter und vielen Menschen wird ihr Recht auf Selbstbestimmung abgesprochen. Im Alltag begegnet uns viel zu oft ausgrenzendes und diskriminierendes Verhalten.

Aus diesem Grund halte ich es für besonders wichtig, diesen Tendenzen entgegenzuwirken und alternative Zukunftsvisionen zu entwickeln. Daher hat es mich sehr gefreut, in diesem Jahr als Projektleitung unser Motto "Zusammen wachsen in Vielfalt" begleiten zu dürfen. Im Februar traf sich unsere neu gegründete Projektgruppe zum ersten Mal. 15 Kolleg*innen aus verschiedenen Geschäftsbereichen diskutierten darüber, wie es um das Thema Vielfalt in unserem Unternehmen steht. Was läuft bereits gut und wo können wir uns noch verbessern? Haben wir alle Dimensionen von Vielfalt im Blick? Wie gehen wir mit diskriminierendem Verhalten um? Bieten wir eine wertschätzende und diskriminierungsfreie Umgebung für unsere haupt- und ehrenamtlichen Kolleg*innen? Der Austausch mit den Kolleg*innen war für mich eine große Bereicherung.

Im Mai unterzeichneten wir als Unternehmen die Charta der Vielfalt. Dies sendet eine klare Botschaft nach außen: Wir setzen uns aktiv für Vielfalt ein. Mit der Unterzeichnung zeigen wir, dass Vielfalt und die Einzigartigkeit unserer Mitarbeiter*innen ein wichtiger Aspekt für unsere Arbeit sind. Unser Workshop zum Diversity Day half uns, erste Ideen zur Umsetzung zu entwickeln und verdeutlichte, welche Bereicherung Vielfalt in unserem Unternehmen mit sich bringt. Es wurde klar, dass es Räume braucht, in denen Menschen sich austauschen und über ihre Erfahrungen sprechen können. So initiierten unsere Gleichstellungsbeauftragten beispielsweise den ersten LGBTQI-Stammtisch bei der Diakonie München und Oberbayern, welcher zum Ende des Jahres noch mal auf dem Christkindlmarkt stattfindet.

Im Sommer gab es gleich zwei große Highlights. So fand unser erstes gemeinsames Mitarbeitendenfest im Diakoniedorf Herzogsägmühle statt. Gemeinsam hieß es „Kick-Off“. Vom Fußballspiel bis zum Bogenschießen war für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende einiges geboten. Nur eine Woche später waren wir Teil der großen CSD-Parade in München. Mit unserem blauem LKW aus Herzogsägmühle und 90 Kolleg*innen feierten wir gemeinsam. Manch eine(n) Besucher*in hat es offensichtlich überrascht, uns als diakonisches Unternehmen auf der Pride-Parade zu sehen. Und umso wichtiger war genau diese Botschaft.

Auch die zweite Hälfte des Jahres stand noch ganz im Zeichen von Vielfalt. Zum Schuljahresbeginn gab es die ersten Diakonie*innen-Buttons in unseren Einrichtungen. Mit einer klaren Botschaft: Ja, wir gendern. Warum? Weil wir uns für eine Sprache einsetzen, die niemanden diskriminiert und ausschließt. Die Interkulturelle Akademie lud zur Fortbildung Fluchthintergrund: Queer ein. Dort erhielten die Teilnehmenden einem fachlichen Input zu Verfolgungsgründen von queeren Geflüchteten und deren Diskriminierungserfahrungen.

Gemeinsam mit dem Lighthouse Welcome Center, den Kolleg*innen von diakonia und dem Thema Ehrenamt waren wir im September auf dem "zamanand"–Straßenfest in der Ludwigstraße vertreten. Im November fand die Vernissage zur Fotoausstellung Vielfalt- Engagement- und Kontrast- Teamwork statt, bei der sich ein Team aus 12 Freiwilligen in Fotos ihre Gedanken zum Thema ausdrückten. Mit unserem Motto konnten wir dieses Jahr schon einiges bewirken. Durch viele gemeinsame Veranstaltungen konnten sich Kolleg*innen kennenlernen, sich austauschen und durch gemeinsames Schaffen weiter in Vielfalt wachsen. Die Hilfe im Alter feierte in diesem Jahr ein großes "Fest der Vielfalt", und das ist genau die Botschaft, die wir gerade in der Gesellschaft brauchen: Vielfalt kann gefeiert werden!


Diakonie München und Oberbayern - Innere Mission München e.V.

Landshuter Allee 40
80637 München

T (089) 12 69 91 122

presse@diakonie-muc-obb.de