"Wie Du und ich"

10. Wohnungslosentreffen in Herzogsägmühle

Rüdiger Schuch im Dialog mit Organisatoren des Wohnungslosentreffens.
Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch (Mitte) im Gespräch mit Organisatoren des Wohnungslosentreffens.

In Herzogsägmühle beraten wohnungslose Menschen beim bundesweiten Wohnungslosentreffen, was sich politisch und gesellschaftlich ändern muss. Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch, Diakonie-Bayern-Präsidentin Dr. Sabine Weingärtner und Landesbischof Christian Kopp waren gekommen, um zuzuhören.

"Redet mit uns. Nicht über uns!": Das ist eine zentrale Forderung der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V., die noch bis Samstag in Herzogsägmüle zu einem bundesweiten Wohnungslosentreffen zusammenkommt. Die rund 65 Teilnehmenden leben (oder lebten) ohne eigene Wohnung.

Im Mittelpunkt steht das, was im öffentlichen Diskurs oft übergangen wird: die Perspektive der Betroffenen selbst. Unter dem Leitsatz "Wie Du und ich" diskutieren sie in Workshops, Vorträgen und kulturellen Formaten, was sich strukturell ändern muss – und was aus ihrer Erfahrung wichtig ist. Die Fragen, die sie verhandeln, sind lebensnah und politisch zugleich. Zum Beispiel: Was braucht ein wirksamer Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit? Wie kann die gesundheitliche Versorgung gesichert werden? Und was hilft Frauen und Familien, die auf der Straße leben?

Die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V. ist für wohnungslose oder ehemals wohnungslose Menschen ein Ort der Gemeinschaft. Sie ist zudem Sprachrohr und Interessenvertretung. Herzogsägmühle bietet dafür zum dritten Mal die nötige Infrastruktur für ihr jährliches Treffen.

Zuhören und Mitdiskutieren sind ausdrücklich erwünscht. So nahmen in diesem Jahr Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch, die Präsidentin der Diakonie Bayern, Dr. Sabine Weingärtner sowie Landesbischof Christian Kopp an der Veranstaltung teil. Nach ihren kurzen Grußworten mischten sie sich in Workshops unter die Teilnehmenden.

V.l.: Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch, die Präsidentin der Diakonie Bayern, Dr. Sabine Weingärtner sowie Landesbischof Christian Kopp nahmen an dem Wohnungslosentreffen teil. Hans Rock, Vorstand der Diakonie München und Oberbayern, gab Einblick in das Diakoniedorf.

Schuch besuchte das Treffen im Rahmen seiner Sommerreise durch Bayern. Sie führte ihn unter anderem nach Nürnberg, Aschaffenburg, Kolbermoor und München – und eben nach Herzogsägmühle. "Bayern ist wirtschaftlich stark, aber das darf uns nicht den Blick für die sozialen Herausforderungen verstellen", erklärte er. Mit Blick auf das Wohnungslosentreffen unterstrich der Diakonie-Präsident: "Die Selbstvertretung der Wohnungslosen ist eine wichtige Stimme, wenn es darum geht, Wohnen als eine der wichtigsten sozialen Fragen unserer Zeit in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen."

Dr. Sabine Weingärtner betonte: "Die Beteiligung von Menschen mit eigener Erfahrung ist für uns zentral. Niemand weiß besser, was wohnungslose Menschen brauchen als diejenigen, die selbst in dieser Lebenslage sind."

Landesbischof Christian Kopp war mit offenem Ohr gekommen: "Wir brauchen Orte zum Leben. Das Thema Wohnen ist das zentrale Thema für die Frage: Wie kann ich gut leben?", sagte er mit Blick auf das Motto von Herzogsägmühle "Ein Ort zum Leben". Er betonte: "Ich bin hier, um zuzuhören."

 

 


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