Online-Diskussion zum Buß- und Bettag
Brennglas Corona
Am sozialpolitischen Buß- und Bettag diskutiert der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (kda) mit Expert*innen über die sozialen Folgen der Corona-Pandemie in München. Mit dabei: Diakonie-Vorständin Andrea Betz, die auf die alarmierende Situation von Kindern und Jugendlichen aufmerksam macht.
Der Buß- und Bettag ist in der evangelischen Kirche ein Tag der Neuausrichtung. Am soziapolitischen Buß- und Bettag rückt der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (kda) deshalb die Auswirkungen der Corona-Krise für die Münchner Sozialpolitik in den Fokus.
Denn die sozialen Folgen der Pandemie treffen vor allem Menschen, die es schon vor der Krise schwer hatten. Gleichzeitigt belastet die Pandemie die öffentlichen Haushalte stark. Auch hier in München.
Wie geht die Stadt mit dieser Situation um? Welche Ideen hat die Politik? Und worin besteht der konkrete Beitrag von Diakonie und Kirche zur Bewältigung der sozialen Krise? Darüber diskutiert der kda mit Expert*innen. Für die Diakonie München und Oberbayern beteiligt sich Vorständin Andrea Betz an dem Dialog.
Sie macht vor allem auf die Situation von jungen Menschen aufmerksam: "Die Kita- und Schulschließungen haben Kinder und Jugendlich in die häusliche Isolation gezwungen." Das wichtige soziale Miteinander mit Gleichaltrigen sei kaum noch möglich gewesen. Die Folgen seien drastisch, so Betz. "Jugendliche und Kinder hängen in ihrer schulischen aber auch in ihrer persönlichen Entwicklung deutlich hinterher."
Psychische Belastungen haben sich deutlich erhöht. Etwa 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen fühlen sich, laut COPSY-Studie, stark belastet. Sie leiden unter Stresssymptomen, fühlen sich überfordert und machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Dies trifft insbesondere auf Kinder aus sozial benachteiligten Familien und auf Kinder mit Migrationshintergrund zu.
"Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsdefiziten brauchen gezielte Unterstützung und Förderung", betont Betz. In Kinder zu investieren, bedeute in die Zukunft zu investieren. Sie fordert deshalb eine Einführung einer Kindergrundsicherung und gute Bedingungen in der Sozialen Arbeit, um ausreichend Personal in sozialen Berufen zu haben und damit die durch Corona zugenommenen Aufgaben bewältigen zu können.
Diakonie München und Oberbayern - Innere Mission München e.V.
Landshuter Allee 40
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