Notquartier
Diakonie München und Oberbayern versorgt bis zu 300 Menschen in einer Turnhalle

Wo sonst Basketball und Fußball gespielt werden, stehen nun 300 Feldbetten. In der Turnhalle der Nelson Mandela Berufsoberschule in der Schleißheimer Straße sind seit einigen Tagen Menschen aus der Ukraine untergekommen, die vor dem Krieg geflohen sind.
Inzwischen sind mehrere Tausend aus der Ukraine in München angekommen. Stadt, Freiwillige und Wohlfahrtsverbände bereiten derzeit mehrere Notquartiere wie in der Schleißheimer Straße für sie vor. Dort hat die Diakonie München und Oberbayern inzwischen die Leitung der Unterkunft übernommen.
Rund 300 Personen sind hier untergebracht. "Es sind vor allem Frauen, Kinder und viele Ältere", berichtet Sarah Weiss, Leiterin des Geschäftsbereichs Flucht und Migration. Neben der Turnhalle steht auch ein Pausenraum der Schule für die Unterbringung der Menschen zur Verfügung, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Da sich die Halle in drei Teile unterteilen lässt, stehen insgesamt vier Räume zur Verfügung, in denen sie einen Platz zum Schlafen finden. "Da viele Menschen ihre Haustiere mitbringen, gibt es einen Raum für Menschen mit Katzen und einen Raum für Menschen mit Hunden", erklärt Weiss.
In den Räumen stehen die Feldbetten dicht gedrängt. Raum für Privatsphäre bleibt da nicht. "Wir haben bereits Trennwände beim Sozialreferat angefragt", sagt Weiss. Sie hofft, dass diese schnell geliefert werden.
Turnhalle nur eine Notlösung
"Die Unterbringung in Turnhallen ist nur als kurzfristige Notlösung geeignet", betont Weiss. "Die Menschen haben hier nur die Möglichkeit zu schlafen und sich zu duschen. Kochgelegenheiten fehlen völlig." Drei Mal am Tag liefert ein Caterer im Auftrag der Stadt Mahlzeiten in die Turnhalle. "Wir haben das Glück, das wir die Schulmensa dafür nutzen können", so Weiss.
Hier in Deutschland, in München, in der Schulturnhalle sind die Menschen aus der Ukraine in Sicherheit. Viel ist ihnen nicht geblieben. "Manche sind mit dem Auto gekommen, da ist jede Ritze vollgesteckt", schildert Weiss. "Andere haben nicht viel mehr, als das, was sie am Körper tragen. Die Schlangen vor den Behörden, wo sie finanzielle Leistungen beantragen können, sind jedoch lang."
Deshalb verteilt die Diakonie derzeit Einkaufsgutscheine "Gutscheine sind sinnvoller als Sachspenden", erklärt Weiss. Die Geflüchteten können sich so kaufen, was sie wirklich benötigen. "Das können sie selbst am besten beurteilen", betont Weiss. Da die Auszahlung der Sozialleistungen noch längere Zeit dauern kann, sind die Einkaufsgutscheine, die wir verteilen für die Menschen sehr wertvoll.
Wer die geflüchteten Menschen unterstützen möchte, kann deshalb Geld für Einkaufsgutscheine spenden.
Diakonie München und Oberbayern - Innere Mission München e.V.
Landshuter Allee 40
80637 München