Drei Fragen an…
Dorothea Bergmann zur palliativen Versorgung
Frau Bergmann, Sie verantworten seit 10 Jahren bei der Hilfe im Alter die Fachstelle „SPES“, Spiritualität – Palliative Care – Ethik – Seelsorge: Wie muss man sich Ihren Aufgabenbereich inhaltlich vorstellen?
Mein Aufgabenbereich umfasst ein breites Spektrum! Grundsätzlich begleite und unterstütze ich die Einrichtungen bei den vier Themen der Fachstelle. Dazu gehören interne Maßnahmen und Fortbildungen ebenso wie die Entwicklung eigener Projekte und Positionen in Zusammenarbeit mit dem Leitungsgremium der Hilfe im Alter gGmbH. Bei ethischen Fragestellungen unterstütze ich die Teams und Betroffenen vor Ort durch die Moderation der Besprechung. Hierzu gehört auch das Aufgabenfeld der Geschäftsführung beim Ethikbeirat der Hilfe im Alter. Außerdem repräsentiere ich die einzelnen Fachbereiche nach außen und sorge für eine entsprechende Vernetzung wie bspw. mit SAPV-Teams (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung), Hospizdiensten, Expertenkreisen des Ministeriums und mit dem Fachverband End-of-Life-Care des Diakonischen Werkes Bayern.
Welche Personen nehmen erfahrungsgemäß eine Hospizhilfe in Anspruch?
Das ist ganz unterschiedlich, aber oftmals diejenigen, die sonst wenig Begleitung bekommen. Viele Menschen haben leider niemanden, mit dem sie sich über den Tod und das Sterben austauschen können: Denn nicht in allen Familien lassen sich diese Themen offen ansprechen. Manchmal melden sich allerdings auch die Angehörigen, die um den Dienst und damit um etwas Entlastung bitten – besonders, wenn sie Familienmitglieder alleine zu Hause pflegen oder diese stationär untergebracht sind.
Wie lassen sich Menschen mit palliativem Bedarf bestmöglich bis hin zu einem würdevollen Tod begleiten, wenn der eigene Lebenswille verlorengegangen ist?
Indem man sie in ihren Bedürfnissen ernst nimmt, sie so viel wie möglich am Leben beteiligt und gesprächsbereit bleibt, wenn sie den Wunsch nach ihrem Ableben äußern. Manchmal reicht es einfach nur Verständnis zu zeigen, wenn jemand nach einem langen Leben sagt: „Es darf jetzt auch gut sein.“ Für gewöhnlich sind die Menschen dann einfach dankbar für das Angebot der Begegnung sowie für den Kontakt. Viele von ihnen erzählen in diesem Zusammenhang gerne, was ihnen in ihrem Leben wichtig gewesen ist. Das aussprechen zu können, ist in den meisten Fällen eine Würdigung der eigenen Person und des eigenen Lebens.
Diakonie München und Oberbayern - Innere Mission München e.V.
Landshuter Allee 40
80637 München
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