Leitbild
Unser Auftrag und unser Selbstverständnis

Laut dem Bundesministerium für Forschung leben derzeit rund 25 Prozent der Kinder in Deutschland mit einem psychisch erkrankten Elternteil zusammen. Beim Projekt "Familie stärken" machen wir Kinder stark. Kinder wie Anna und Mathilda.
Bei Kidstime müssen Mathilda* und Anna* nichts verheimlichen. Hier schämen sie sich nicht, davon zu erzählen, dass es ihren Müttern manchmal nicht so gut geht; dass diese manchmal wochenlang nicht da sind, weil sie in der Klinik sind oder lange im Bett liegen, weil sie so erschöpft sind. Hier kann Mathilda auch mal erzählen, dass sie manchmal ganz schön wütend auf die Mama ist.
Die anderen Kinder, die Anna und Mathilda bei Kidstime treffen, wissen, wie sich das anfühlt. Auch ihre Eltern sind von einer psychischen Erkrankung betroffen. Einmal im Monat kommen sie mit ihren Familien bei den Sozialpsychiatrischen Diensten (SpDi) Bogenhausen zusammen. Immer freitags nach der Schule.
Katharina Leisner ist Sozialarbeiterin mit klinischem Profil bei den SpDi Bogenhausen. Sie sagt: "Wenn es den Eltern schlecht geht, dann gehen sie quasi auf Eierschalen, schauen, dass alles passt. Es sind wirklich auch Kinder dabei, die in der Schule Top-Noten haben, weil sie eben nicht wollen, dass Mama sich zusätzlich aufregt." Sie erlebt die Kinder oft als kleine Erwachsene, die ihre Eltern unterstützen, wo dann aber der Raum fehle, selbst, Kind zu sein.
Katharina Leisner ist Sozialarbeiterin mit klinischem Profil. Foto: Diakonie München und Oberbayern
Doch nicht auf den Kindern, auch auf den Eltern lastet eine enorme Last. "Die betroffenen Elternteile sind keine 'schlechten' Eltern, sondern bemühen sich nach Kräften 'gute' Eltern zu sein. Sie setzen sich häufig unter Druck, da sie ihren eigenen Ansprüchen ans Elternsein aufgrund der Erkrankung nicht nachkommen können", betont Markus Ruoff, Leiter des Geschäftsbereichs Gesundheit und Sozialpsychiatrie. Hinzu komme die Angst, dass das Jugendamt einem die Kinder wegnehmen könnte.
Solche Ängste offen anzusprechen – dafür gibt es in der Elterngruppe von Kidstime einen geschützten Rahmen. "Alles, was dort besprochen wird, bleibt auch da. Gleichzeitig ist es eine gute Erfahrung zu merken: Ich bin nicht allein. Es gibt andere, denen geht es auch so. Das hilft", sagt Leisner. Viele der Eltern seien Alleinerziehende. "Das heißt, sie haben wirklich nie Auszeiten. Das ganze System ist auf Kante genäht. Eine Mutter hat gesagt: Ich darf eigentlich nie krank werden. Für sie ist Kidstime einmal im Monat einfach eine Auszeit."
Wie diese Auszeit aussieht, beschreibt Katharina Leisner so: "Wenn die Familien kommen, ist alles vorbereitet. Zum Auftakt spielen wir gemeinsam ein Spiel. Die Kinder erleben die Erwachsenen dabei von einer anderen Perspektive. Danach gibt es immer einen psychoedukativen Input. Wir reden über Krankheiten und verpacken das kindgerecht. Zum Beispiel was Depressionen sind oder was das für Tabletten sind, die die Mama nimmt. Gemeinsam packen wir dann einen Notfallkoffer. Was kann ich tun, wenn es mir schlecht geht? Wen kann ich anrufen? Oft wissen die Eltern nicht, ob und wie sie darüber mit ihren Kindern sprechen können. Gleichzeitig suchen die Kinder aber Antworten und reimen sich dann selbst etwas zusammen. Indem wir offen darüber sprechen, entlasten wir die Familien. Ganz wichtig ist uns, dass sie wissen, dass sie nicht schuld an der Krankheit ihrer Eltern sind."
Doch bei Kidstime geht es auch vor allem darum, gemeinsam Spaß zu haben, Gemeinschaftserfahrungen zu erleben, die zuletzt während der Corona-Pandemie oft nicht stattfinden konnten. Im zweiten Teil des Nachmittags tauschen sich die Eltern in der Gruppe aus, während die Kinder Theater spielen oder einen Film drehen. Hier können sie Kind sein, Freunde finden, einfach Spaß haben – und sich etwas Neues trauen wie Anna. Wenn sie filmen übernimmt sie inzwischen gerne den Part als Drehbuchautorin und Regisseurin und Mathilda hat großen Spaß vor der Kamera zu stehen. Und wenn sie den Film anschließend in der großen Runde ihren Eltern zeigen und gemeinsam Pizza essen, sind diese mächtig stolz auf ihre Kinder. Ein gutes Gefühl.
*Namen geändert
von: Christine RichterDiakonie München und Oberbayern - Innere Mission München e.V.
Landshuter Allee 40
80637 München
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Diese Europäische Qualitätsmanagementnorm beschreibt welchen Standards das innerbetriebliche Qualitätsmanagementsystem entspricht. Die diakonia ist im Rahmen dieser Norm für die Entwicklung, Planung und Durchführung von Bildungs-, Ausbildungs-, Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen zertifiziert.
Die erfolgreiche AZAV (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung)-Zertifizierung erbringt denn Nachweis, dass diakonia nachweislich alle relevanten Voraussetzungen als Träger von Maßnahmen der Arbeitsförderung nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch erfüllt.