Wohnprojekt für Frauen und Kinder in Wohnungsnot

Eigene vier Wände

Vertreter*innen von Kirche, Diakonie und Stadt brachten das Projekt mit einem Spatenstich auf den Weg. Foto: Amelie Geiger

Frauen mit und ohne Kinder, die in Wohnungsnot geraten sind, haben es auf dem Freien Wohnungsmarkt schwer, eine eigene Wohnung zu finden. Ein gemeinsames Projekt von Diakonie und Kirche schafft neuen Wohnraum für sie.

Auf einem Grundstück, auf dem bisher ein Gemeindezentrum der Himmelfahrtskirche Pasing stand, entstehen am Standort Lochhausen, Giggenbacherstraße 20, Wohnungen für Frauen und Kinder, die wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind.

Der Evangelisch-Lutherische Dekanatsbezirk München baut dort eine neue Wohnanlage mit vier Häusern, davon wird eines vom Evangelischen Hilfswerk der Diakonie München und Oberbayern angemietet. Zwei weitere Gebäude werden im Rahmen der einkommensorientierten Förderung (EOF) vermietet. Für diese beiden Gebäude hat die Diakonie das Vorschlagsrecht.

Über das Wohnprojekt

In vier Gebäuden werden 15 Wohnungen für 38 Personen errichtet, teilweise EOF-gefördert. Darüber hinaus wird in einem der Häuser ein Veranstaltungsraum errichtet, der von der Kirchengemeinde genutzt, aber auch von Vereinen und sozialen Gruppen angemietet werden kann. Der Raum ersetzt das ehemalige Gemeindezentrum Bartimäus, das auf dem Grundstück stand und stark sanierungsbedürftig war.

In zwei Häusern sind acht Wohnungen für Frauen mit Kindern in besonderen sozialen Schwierigkeiten vorgesehen. Sie erhalten einen eigenen, unbefristeten Mietvertrag und werden von Sozialarbeiterinnen des Evangelischen Beratungsdienstes für Frauen betreut. Die Wohnungen umfassen neben Wohnküche und Bad jeweils ein Schlafzimmer für die Mutter und ein Kinderzimmer.

In einem weiteren Gebäude entstehen zudem sechs Zweier-WGs für alleinstehende, akut wohnungslose Frauen. Der Evangelische Beratungsdienst für Frauen unterstützt sie etwa bei der Entwicklung von Berufsperspektiven und der Stabilisierung der körperlichen und psychischen Gesundheit. Das Ziel ist, dass die Bewohnerinnen im Anschluss in eine eigene Wohnung ziehen können. Bei dem gemeinsamen Vorhaben von Diakonie und Kirche stehen die Menschen, die hier einziehen werden, klar im Mittelpunkt.

Andrea Betz, Vorstandssprecherin der Diakonie München und Oberbayern, erklärt: "Für wohnungslose Frauen mit und ohne Kinder ist es schwer, in München eine eigene Wohnung zu mieten. Für sie ist unser neues Projekt. Wir lassen die Frauen und ihre Kinder nicht allein, sondern begleiten sie mit unserem Evangelischen Beratungsdienst für Frauen in ein Leben in den eigenen vier Wänden."

Stadtdekan Dr. Bernhard Liess betont: "Trotz der stark gestiegenen Baukosten und den derzeit schwierigen Finanzierungsbedingungen haben wir uns entschlossen, mit diesem Projekt Wohnungen für Menschen zu bauen, die auf dem freien Markt kaum eine Chance hätten – darüber freue ich mich besonders und darin sehen wir unseren Auftrag als Kirche."

Die Gebäude erzeugen Strom mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern. Zusammen mit der Flachdach-Begrünung wird so der ökologischen Verantwortung Rechnung getragen. Die Begrünung dient auch als Regenwasserpuffer. Die Baukosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf rund 5,85 Millionen Euro. Die Fertigstellung der Gebäude ist für Anfang April 2024 vorgesehen.


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