Was bedeutet Ehrenamt für uns als Diakonie?

Ehrenamt – Quo vadis? Teil 1

Die Diskussion wurde von Stipendiat*innen der Stiftung Bayerischen EliteAkademie geleitet. Foto: Erol Gurian

Ehrenamt – Quo vadis? Dazu hat Vorstandssprecherin Andrea Betz mit Studierenden und Expert*innen im SALON LUITPOLD diskutiert. Ihre wichtigsten Thesen zum Ehrenamt hat sie für unsere vierteilige Serie aufgeschrieben. In Teil 1 erklärt sie, warum freiwilliges Engagement für die Zukunft der sozialen Arbeit in der Diakonie so wichtig ist.

Ehrenamt ist ein Grundpfeiler diakonischer Arbeit

In diakonischen Einrichtungen in Deutschland arbeiten 627.349 hauptamtliche Mitarbeitende und weitere rund 700.000 Ehrenamtliche. Allein in der Diakonie München und Oberbayern sind mehr als 1.500 Ehrenamtliche tätig.Viele Aufgabenfelder der Diakonie wurden zu Beginn fast ausschließlich durch ehrenamtliche Arbeit getragen. Zum Beispiel die Ende des 19. Jahrhunderts gegründeten Bahnhofsmissionen. Auch heute arbeiten in den – evangelischen und katholischen – Bahnhofsmissionen noch weit mehr Ehren- als Hauptamtliche. In der evangelischen Bahnhofsmission München z.B. arbeiten rund 80 Ehrenamtliche. Das heißt: Ohne Ehrenamt keine Bahnhofsmission, aber z.B. auch keine Rettungsdienste (z.B. gehören auch die Johanniter zur Diakonie).

Ehrenamt bedeutet Zeit für Menschlichkeit

Zeit, um einen alten Menschen mit Demenz zu Hause zu besuchen; Zeit, um mit einem Geflüchteten mit gesundheitlichen Einschränkungen Deutsch zu üben; Zeit für Nachbarschaftshilfe, für das Lesen mit Schulkindern oder für die Unterstützung von Wohnungslosen: Das ist für uns eine wesentliche Qualität der Arbeit der Diakonie.

Ehrenamt ist gesellschaftliche Verantwortung

Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, übernehmen gemeinsam mit Hauptamtlichen Verantwortung für das Gemeinwohl.

Ehrenamt ist Verantwortung auch an der Spitze Die meisten diakonischen Werke und Träger sind gemeinnützige Vereine, auch die Diakonie München und Oberbayern. Dementsprechend sind es der Vorstand oder bei uns der Aufsichtsrat, die ehrenamtlich hohe Verantwortung übernehmen.

Auch die Freiwilligendienste sind Teil des freiwilligen Engagements

Zum freiwilligen Engagement gehört nicht nur das klassische Ehrenamt, sondern dazu zählen auch die Freiwilligendienste : (meist) junge Menschen entscheiden sich dafür, sich für ein Jahr sozial zu engagieren. Dies ist eine wichtige Zeit in der Entwicklung von jungen Menschen. Unabhängig davon, wie der weitere Berufsweg verläuft, ist ein Freiwilligendienst ein Lernort, an dem soziale, interkulturelle und fachliche Kompetenzen erworben werden können. Für manche Freiwillige ist dies auch eine Gelegenheit, soziale Arbeit als mögliches Berufsfeld kennenzulernen – und für uns als Diakonie ist das damit eine Chance, Fachkräftenachwuchs zu gewinnen (Fachkräftemangel!). Und nicht zu vergessen: Nachweislich wecken Freiwilligendienste das Interesse an einem lebenslangen Engagement.

Der nächste Teil der Serie erscheint am 1.3.2024


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