Ungleiche Verteilung von Sorgearbeit und die Folgen

Weltfrauentag

Etwa jede fünfte Frau ab 65 ist von Altersarmut bedroht. Symbolfoto: Istockphoto.com/Silvia Jansen

Carearbeit ist nach wie vor ungleich verteilt. Das hat nicht nur Folgen für die aktuelle Lebenssituation von Frauen.

Am Weltfrauentag rücken die Herausforderungen in den Fokus, denen Frauen sich stellen müssen. "Frauen arbeiten dreimal so häufig in Teilzeit, meist, um Care-Arbeit zu leisten", erklärt, Andrea Betz, Vorstandssprecherin der Diakonie München und Oberbayern. Das habe jedoch nicht nur Auswirkungen auf die aktuelle Lebenssituation.

"Dass Frauen öfter Teilzeit arbeiten, hat vor allem auch Konsequenzen auf ihre finanzielle Sicherheit im Alter." Etwa jede fünfte Frau ab 65 sei laut Statistischem Bundesamt armutsgefährdet. Durchschnittlich fielen die Alterseinkünfte von Frauen rund ein Drittel niedriger aus als die von Männern.

Gender Care Gap schließen

Einer der Gründe: "Frauen übernehmen nach wie vor einen größeren Anteil der unbezahlten Sorgearbeit", so Betz. Das betreffe nicht nur die Kindererziehung. "Auch wenn es darum geht, ältere oder kranke Angehörige zu pflegen, bringen sich Frauen häufig mehr ein als Männer."

Sie fordert: "Um mehr Gleichberechtigung zu erreichen, müssen wir die Gender Care Gap schließen." Diese liege laut dem Statistischen Bundesamt bei fast 44 Prozent. "Pro Woche bringen Frauen demnach im Durschnitt etwa neun Stunden mehr für unbezahlte Arbeit auf als Männer", so Betz.

Es sei daher wichtig, Pflege- und Betreuungsarbeit gesellschaftlich mehr zu wertschätzen. "Aber auch der Ausbau einer verlässlichen Kindertagesbetreuung und einer Pflege-Infrastruktur, die sich nach den Bedürfnissen der Menschen richtet, sind wichtige Schritte zu mehr Gleichberechtigung von Männern und Frauen."


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