Diakonie weiht Wohnhaus für Mitarbeitende ein
Ebenhausen
Bezahlbarer Wohnraum ist in der Metropolregion München rar. Die Diakonie München und Oberbayern hat deshalb in Ebenhausen ein neues Wohnhaus für Mitarbeitende eröffnet. Ein mutige Investition, aber auch eine notwendige.
Noch stehen keine Namen auf den Briefkästen, doch im Mai werden die ersten Mitarbeitenden der Hilfe im Alter gGmbH in das neue Mitarbeitendenwohnhaus in Ebenhausen einziehen und es mit Leben füllen.
Ebenhausen ist Teil der Gemeinde Schäftlarn, und befindet sich damit im Münchner Speckgürtel. Entsprechend hoch sind hier die Mieten. 19,34 Euro Netto-Kaltmiete hat das Portal Miete Aktuell für Neubauten im Isartal ab dem Baujahr 2020 berechnet. Doch selbst wer diese Mieten zahlt, muss erstmal Wohnraum finden. Und der ist rar in der Metropolregion.
Ebenso rar sind Fachkräfte. "Ein großer Teil unseres Teams hat eine Migrationsbiografie", erklärt Wilfried Bogner, der das Pflegezentrum leitet. "Für uns ist es selbstverständlich, dass wir alle Mitarbeitenden beim Ankommen in Ebenhausen unterstützen. Eine Wohnung spielt dabei eine besondere Rolle. Doch leider ist die Wohnungssuche oft schwierig. Für mich leistet unser Wohnprojekt deshalb einen wichtigen Beitrag zum Ankommen und zur Inklusion."
Während der Eröffnungsfeier konnten Interessierte Musterwohnungen besichtigen. Foto: Michael McKee
Dekan Jörg Hammerbacher, Aufsichtsrat der Diakonie München und Oberbayern, fasste es bei der Einweihung so zusammen: "Hier kann Zusammenhalt und Zusammengehörigkeit zwischen unterschiedlichen Menschen entstehen und das braucht es heute dringender denn je. Das Jahresmotto der Diakonie München und Oberbayern lautet: Zusammen wachsen in Vielfalt. Genau das wird hier passieren, dass Menschen in ihrer Vielfalt zusammen wachsen. Der Raum ist nun da."
Und auch bei der Work-Life-Balance kann das Wohnprojekt punkten: Ebenhausen ist über die S-Bahn an Ebenhausen angebunden. Doch die Mitarbeitenden des Pflegezentrums haben Schichtdienst. Wer kein Auto hat, und zum Beispiel früh anfangen muss, hat es schwer mit dem Öffentlichen Nahverkehr zur Arbeit zu kommen.
Deshalb bietet das neue Wohnhaus direkt neben dem Pflegezentrum Vorteile: "Indem wir das Wohnangebot ausbauen, verkürzen wir den Arbeitsweg und ermöglichen so eine bessere Balance zwischen Arbeit und Privatleben", so Bogner. Der Haus, das von dem Architekturbüro Hartmann entworfen wurde, umfasst 32 Wohneinheiten zwischen 38 (Appartement), 55 (Zwei-Zimmer-Wohnung) und 74 Quadratmetern (Drei-Zimmer-Wohnung). Jede Wohnung verfügt über einen Balkon oder über eine Terrasse und ist mit einer hochwertigen Küche ausgestattet. Dank einer flexiblen Raumgestaltung können die Wohnungen den wechselnden Bedürfnissen der Mitarbeitenden angepasst werden.
Die Gesamtkosten für den Neubau belaufen sich auf rund 10,6 Millionen Euro brutto.
Schäftlarns Bürgermeister Christian Fürst (l.), und Dekan Jörg Hammerbacher (r.) freuten sich mit Diakonie-Vorstand Hans Rock über das erfolgreiche Bauprojekt. Foto: Michael McKee
Für die Diakonie München und Oberbayern ist es eine mutige Investition, aber auch eine notwendige, wie Vorstand Hans Rock klarstellt: "Mit der Einweihung des neuen Wohnhauses stellen wir entscheidende Weichen für die Zukunft und den Fortbestand unseres Evangelischen Pflegezentrums Ebenhausen. Unsere Erfahrung zeigt: Im Großraum München können wir häufig nur Personal für unsere Pflegeeinrichtungen halten und gewinnen, wenn wir gleichzeitig Wohnraum anbieten. Das ist inzwischen eine der wichtigsten Fragen im Bewerbungsgespräch."
Das Wohnprojekt ist also ein Hoffnungsschimmer in vielerlei Hinsicht.
Diakonie München und Oberbayern - Innere Mission München e.V.
Landshuter Allee 40
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