Fehlende Kita-Plätze bedeuten fehlende Bildungschancen

Tag der Kinderbetreuung

Die Diakonie München und Oberbayern fordert eine Fachkräfte-Offensive für Kitas. Foto: Erol Gurian

In Deutschland fehlen 378.000 Kita-Plätze. Die Diakonie München und Oberbayern blickt besorgt auf die Entwicklung. Was es jetzt braucht.

In Deutschland fehlen rund 378.000 Kita-Plätze. Das geht nach aktuellen Medienberichten aus einer Antwort des Bundesfamilienministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor. Laut einer Studie der Bertelsmannstiftung aus dem vergangenen Jahr fehlen allein im Freistaat 62.000 Plätze.

"Wir schauen besorgt auf die Entwicklung", sagt Andrea Betz, Vorstandssprecherin der Diakonie München und Oberbayern, zum Tag der Kinderbetreuung am 15. Mai.

"Wenn uns keine Kitaoffensive auf Bundes- und Landesebene gelingt, bedeutet das zuallererst, dass viele Kinder keine Chance auf frühkindliche Bildung haben. Gerade für Kinder aus Familien, die zum Beispiel psychosozial belastet oder bildungsfern sind, ist ein Kitaplatz besonders wichtig für die Entwicklung. Gleichzeitig erschwert es die fehlende Kinderbetreuung Eltern, berufstätig zu sein. Darauf sind in einer teuren Metropolregion wie München oft jedoch beide Elternteile angewiesen", so Betz.

"Wir brauchen eine Fachkräfteoffensive um eine qualitativ gute Kinderbetreuung zu sichern", betont Betz. "Als Trägerin von 32 Kitas in München und Oberbayern schauen wir natürlich genau hin, wie die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeitenden verbessert werden können."

Und Barbara Scherdi Geschäftsführerin der Kinderhilfe Oberland, ergänzt: "Leitungskräfte müssen ausreichend Zeit für ihre Führungsaufgaben haben. Um auf die individuellen Entwicklungsbedarfe der Kinder einzugehen braucht es das nötige Personal. Dafür haben Erzieher*innen ihren Beruf gewählt. Wenn es anhaltend eine Atmosphäre der Überforderung gibt, demotiviert das die Mitarbeiter*innen."

"Ein wichtiger Baustein, um den Beruf als Erzieher*in oder Kinderpfleger*in wieder attraktiver zu machen, ist es sicher, Fachkräfte an Stellen zu entlasten, zum Beispiel in der Verwaltung, damit sie sich vor allem den Kindern und ihren pädagogischen Kernaufgaben widmen können", so Anja Erndtmann. Wie Scherdi ist sie Geschäftsführerin der Kinderhilfe Oberland.

Die Diakonie München und Oberbayern und ihre Tochtergesellschaft Kinderhilfe Oberland haben deshalb zusätzliches Personal eingestellt, um die pädagogischen Kräfte zu entlasten. Möglich war dies unter anderem dank des Leitungs- und Verwaltungsbonus, einem Fördertopf des Freistaats, der durch Bundesgelder finanziert wird. Dieser wird derzeit überarbeitet und soll künftig "Personalbonus" heißen. "Für uns als Träger ist hier allerdings noch einiges in der Schwebe. Das Problem mit Fördertöpfen wie dem geplanten Personalbonus ist, dass es keinen Rechtsanspruch darauf gibt. Für eine erfolgreiche Personalplanung und Entlastung unseres pädagogischen Personals brauchen wir aber die Sicherheit einer langfristigen und auskömmlichen Finanzierung, die gesetzlich garantiert sein muss", fordert Betz.

 


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